Gigabitbericht 2023
Vorwort
Flächendeckende Gigabitnetze bis in die Gebäude sind der alles entscheidende Schlüssel zu einer hochtechnologischen und sich immer weiter vernetzenden Welt. Als Standortfaktor für Unternehmen und Bevölkerung ermöglichen sie modernste Arbeits- und Produktionsmethoden, Zugang zu virtuellen Märkten und neuen Medienformen sowie zeitgemäße gesellschaftliche Teilhabe. Die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie haben die gesamtgesellschaftliche Bedeutung einer erstklassigen digitalen Hochgeschwindigkeitsinfrastruktur nochmals untermauert.
Der liberalisierte Telekommunikationsmarkt hat sich der Erfüllung dieser Daseins- und Standortvoraussetzung jedoch nur sehr zögerlich angenommen und konzentriert seinen eigenwirtschaftlichen Ausbau überwiegend auf renditestarke Räume. Mit diesem sehr selektiven Vorgehen geben wir uns in Bayern nicht zufrieden, sondern wollen – insbesondere vor dem Hintergrund des Staatsziels der Verwirklichung gleichwertiger Lebens- und Arbeitsbedingungen in allen Landesteilen – eine entsprechende Versorgung unserer Heimat gewährleisten.
Obwohl weder der Freistaat noch seine Kommunen für den Ausbau der Netze zuständig sind, treiben wir daher freiwillig und in enger Zusammenarbeit den Gigabitausbau in der Fläche voran. Bayern hat als EU-weit erste Region mit dem Start der Bayerischen Gigabitrichtlinie einmal mehr Pionierarbeit geleistet. Hinzu kommt seit Juni 2018 eine eigenständige Förderung der Glasfaseranschlüsse für Schulen, Plankrankenhäuser und Rathäuser und seit Juli 2021 die Kofinanzierung des Gigabit-Bundesprogramms. Damit ist der geförderte Ausbau in Bayern konsequent auf das Gigabit-Ziel ausgerichtet und soll jede Adresse und jeden Haushalt erreichen. Dies ist für Freistaat und Gemeinden eines der größten Infrastrukturprojekte der letzten Jahrzehnte – in finanzieller Größenordnung, baulichem Umfang und Tragweite wohl nur mit der Elektrifizierung des Landes zu Beginn und dem Anschluss an die zentrale Trinkwasserversorgung in der Mitte des letzten Jahrhunderts vergleichbar.
Bayern investiert in eine moderne Heimat – seine Bürgerinnen und Bürger gewinnen an virtueller Mobilitiät und zeitlicher Souveränität. Als weiteren Beitrag zu virtueller Mobilität stellt der Freistaat mit seinem BayernWLAN-Programm seit Jahren über 41.000 offene WLAN-Hotspots, u.a. im ÖPNV, zur Verfügung, die kostenlos von den Bewohnern und Besuchern unseres schönen Freistaats genutzt werden können.
Der vorliegende Bericht gibt einen Überblick über die bayerische Gigabit- und WLAN-Initiative und deren Umsetzungsstand.
Albert Füracker, MdL
Staatsminister